Die Frage, ob man den nativen WordPress Block-Editor „Gutenberg“ oder einen der vielen anderen Page- bzw. Theme-Builder verwenden sollte, spaltet die Gemüter von WordPress-Anwendern und Entwicklern gleichermaßen.
Beide Ansätze haben ihre Stärken und Schwächen, doch welches Tool ist die bessere Wahl? In diesem Artikel vergleichen wir den WordPress „Gutenberg“ Editor mit zwei seiner bekanntesten Gegenspieler: Elementor und Divi Builder – und schauen uns ihre jeweiligen Vor- und Nachteile an.
Aber zunächst sollten wir die Frage klären, was überhaupt ein Page Builder und was ein Theme Builder ist.

Inhaltsverzeichnis:
Was ist ein Page Builder?
Page Builder bieten Ihnen eine visuelle Oberfläche zur Bearbeitung Ihrer Website-Inhalte. Vereinfacht gesagt, sehen die Inhalte während der Bearbeitung nahezu genauso aus, wie sie auch tatsächlich auf der Website aussehen. Zudem bieten Page-Builder vorgefertigte Inhaltselemente wie Buttons, Cover-Bilder, Spalten oder ganze Abschnitte, welche Sie per Drag and Drop einfach verwalten können.
Ursprünglich wurden Page Builder geschaffen, um die eingeschränkten Gestaltungsmöglichkeiten des früheren WordPress (Classic-)Editors zu erweitern. Heute wird ihre Bedeutung jedoch zunehmend geringer, da sich der Block-Editor „Gutenberg“ als leistungsfähige Alternative etabliert hat, die viele Funktionen moderner Page Builder überflüssig macht.
Unterschied zum klassischen Editor
Der klassische WordPress Editor und moderne Page Builder unterscheiden sich grundlegend in ihrer Herangehensweise an die Gestaltung und Bearbeitung von Webseiten. Während der frühere WordPress Classic-Editor ein einfaches Textfeld mit Formatierungsoptionen bot (ähnlich wie ein Word-Dokument), setzen Page Builder auf eine visuelle Drag-and-Drop-Oberfläche, die es ermöglicht, alle Inhalte und deren Design-Struktur direkt und ohne Programmierkenntnisse zu erstellen.
Während beim klassischen Editor also alle Inhalte sehr abstrakt über simple Eingabefelder verwaltet werden, bieten Page Builder einfache, visuelle Ansichten, bei der die Inhaltsverwaltung optisch genau so stattfindet, wie sie auf der Website selbst auch angezeigt wird.
Unterschied zwischen Page Builder und Theme Builder
Mit einem Page Builder bearbeiten Sie den Inhalt einzelner Seiten oder Beiträge. Ein Theme Builder hingegen geht einen Schritt weiter und ermöglicht die Anpassung der gesamten Website-Struktur – beispielsweise Kopfzeile, Navigation, Fußzeile und spezielle Seitenlayouts wie Blog-Übersichtseiten. Damit bietet der Theme Builder eine umfassendere Kontrolle über das Design.
Alle drei Kandidaten dieses Artikels – WordPress Block Editor, Elementor und Divi – sind sowohl als Page Builder als auch als Theme Builder nutzbar. Voraussetzung ist jedoch stets ein kompatibles Theme, das den Zugang zu allen Website-Bereichen ermöglicht.
Beim WordPress Editor ist ein sogenanntes Block-Theme erforderlich, das speziell für „Full Site Editing“ (FSE) entwickelt wurde. WordPress verwendet diesen Begriff exklusiv für die umfassenden Bearbeitungsmöglichkeiten des Gutenberg Editors und Block-Themes. Bei Elementor wird häufig das optimierte „Hello Elementor“ Theme empfohlen, und bei Divi das eigens entwickelte Divi Theme. Dennoch können Elementor und Divi auch mit anderen Themes genutzt werden, solange diese die erforderlichen Funktionen unterstützen.
WordPress Block-Editor (Gutenberg)

Die native WordPress Lösung
Der WordPress Block Editor „Gutenberg“ hat die Art und Weise komplett verändert, wie Inhalte in WordPress erstellt und gestaltet werden. Statt des klassischen WYSIWYG Editors, der im Wesentlichen einem einfachen Textfeld mit Formatierungsoptionen ähnelte, setzt Gutenberg auf ein blockbasiertes Konzept, bei dem jede Inhaltseinheit – sei es ein Absatz, ein Bild oder eine Tabelle – als eigener Block behandelt wird. Diese Methode macht die Bearbeitung wesentlich flexibler und ermöglicht es, ohne zusätzliche Plugins ein anspruchsvolles Layout zu erstellen.
Ein entscheidender Vorteil von Gutenberg ist seine nahtlose Integration in WordPress, da es der offizielle Editor ist und mit jeder neuen Version weiterentwickelt wird. Diese kontinuierliche Verbesserung macht ihn zukunftssicher und sorgt dafür, dass er sich immer besser an moderne Webstandards anpasst. Zudem ist er deutlich leichter als viele Page- bzw. Theme-Builder, da er ohne übermäßigen Code-Overhead auskommt, was der Performance von Webseiten zugutekommt. Auch die Tatsache, dass Gutenberg kostenlos und direkt in WordPress eingebaut ist, macht ihn für viele Website-Betreiber attraktiv.
Allerdings bringt das blockbasierte System auch Herausforderungen mit sich. Nicht jeder Anwender kommt sofort mit der Arbeitsweise von Gutenberg zurecht, da der Wechsel vom klassischen Editor zu einem modularen Ansatz eine gewisse Einarbeitungszeit erfordert. Wer komplexe Designs ohne Programmierkenntnisse umsetzen möchte, stößt mit Gutenberg ohne zusätzliche Erweiterungen schnell an Grenzen – hier bieten Elementor oder Divi deutlich mehr Design-Möglichkeiten. Zudem sind viele Themes noch nicht vollständig auf Gutenberg ausgerichtet, sodass manche Funktionen nicht optimal nutzbar sind. Wer komplette Websites inklusive Header und Footer gestalten will, ist außerdem auf ein Block-Theme angewiesen, was die Auswahl an kompatiblen Designs einschränken kann.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt Gutenberg eine leistungsfähige und vor allem zukunftssichere Lösung für die Bearbeitung von Inhalten in WordPress. Wer sich an die Arbeitsweise gewöhnt und eventuell zusätzliche Plugins nutzt, kann mit ihm eine moderne, schlanke und gut optimierte Website erstellen, ohne auf Elementor und Divi angewiesen zu sein.
Vorteile von Gutenberg
- Native WordPress-Lösung
- Beste Performance und Ladezeit
- Übersichtliche und verständliche Oberfläche
- Inhalte bei Theme-Wechsel direkt übertragbar
- Große Community und viele Anleitungen verfügbar
- Gute Erweiterbarkeit mit Plugins
- Keine Coding-Skills erforderlich
- Komplett kostenlos
Nachteile von Gutenberg
- Eingeschränkte Design- und Gestaltungsmöglichkeiten
- Bislang nur wenige Themes und Vorlagen
- Teilweise etwas empfindliche Bedienung
Elementor

Elementor zählt zu den beliebtesten und leistungsfähigsten visuellen Design-Tools für WordPress. Im Gegensatz zum nativen Block-Editor Gutenberg bietet Elementor eine vollkommen visuelle Drag-and-Drop-Oberfläche, die es ermöglicht, ohne Programmierkenntnisse beeindruckende Websites zu gestalten. Besonders für Anwender, die maximale gestalterische Freiheit wünschen, ist Elementor eine der ersten Optionen.
Ein entscheidender Vorteil von Elementor ist seine intuitive Bedienung: Nutzer können Elemente direkt auf der Seite platzieren und sehen sofort, wie sich Änderungen auf das Design auswirken. Die große Auswahl an vorgefertigten Widgets, wie Buttons, Formulare, Karussells oder animierte Inhalte, macht die Gestaltung besonders vielseitig. Zudem ermöglicht Elementor durch seinen Theme Builder die Anpassung von Header, Footer und globalen Website-Elementen – und das unabhängig vom verwendeten WordPress-Theme. Dank dieser Flexibilität kann Elementor mit nahezu jeder WordPress-Installation genutzt werden, obwohl viele Nutzer das speziell optimierte „Hello Elementor“ Theme verwenden, um die beste Performance herauszuholen.
Doch Elementor hat auch einige Herausforderungen. Die Performance kann leiden, insbesondere wenn viele komplexe Elemente und Animationen genutzt werden. Da Elementor mehr Funktionen bietet als der native Block-Editor, kann die zusätzliche Code-Struktur die Ladezeiten der Website beeinflussen. Zudem ist die Basis-Version zwar kostenlos, aber viele der leistungsstärksten Funktionen wie der Theme Builder oder erweiterte Widgets sind nur in der Pro-Version verfügbar. Wer komplexe Layouts umsetzen möchte, muss daher mit zusätzlichen Kosten rechnen.
Dennoch bleibt Elementor eines der mächtigsten und flexibelsten Design-Tools für WordPress, vor allem für Nutzer, die eine visuelle Bearbeitung bevorzugen und ohne technisches Wissen professionelle Webseiten erstellen möchten. Durch regelmäßige Updates und neue Funktionen bleibt Elementor eine attraktive Lösung – trotz der Herausforderungen in Sachen Performance und der Kosten.
Vorteile
- Einfache Inhaltserstellung auch für Anfänger
- Übersichtlichte und verständliche Oberfläche
- Viele verfügbare Vorlagen auf verschiedenen Plattformen
- Gute Integration von WooCommerce Shops
- Theme Builder zur kompletten Website-Erstellung
- Keine Coding-Skills erforderlich
Nachteile
- Oft kostenpflichtige Pro-Version notwendig, da Basisfunktionen limitiert sind.
- Performance und Ladezeit leidet bei vielen Inhaltselementen
- Hin und wieder Sicherheitsprobleme
- Manchmal inkompatibel mit anderen Plugins
Divi Builder

Der Divi Builder von Elegant Themes gehört zu den beliebtesten Page Buildern für WordPress und hebt sich durch seine visuelle Bearbeitung und flexible Gestaltungsmöglichkeiten hervor. Anders als der klassische WordPress Editor setzt Divi auf ein vollständig drag-and-drop-basiertes Layout, das es ermöglicht, Webseiten direkt im Live-Modus zu gestalten. Dadurch müssen Nutzer nicht zwischen Backend und Frontend wechseln, sondern sehen alle Anpassungen sofort in Echtzeit.
Ein großer Vorteil des Divi Builders ist seine umfassende Design-Flexibilität. Nutzer können ohne Programmierkenntnisse professionelle Webseiten erstellen und aus einer Vielzahl an Modulen wählen, darunter Texte, Bilder, Buttons, Formulare, Galerien und viele weitere Designelemente. Besonders leistungsfähig ist die Möglichkeit, benutzerdefinierte Layouts und Vorlagen zu speichern und wiederzuverwenden, was die Arbeit enorm erleichtert. Zudem bietet Divi einen integrierten Theme Builder, mit dem globale Website-Bereiche wie Header, Footer und Blog-Vorlagen individuell gestaltet werden können.
Neben den gestalterischen Möglichkeiten punktet Divi mit seinen eingebauten A/B-Tests. Damit können verschiedene Versionen einer Seite verglichen werden, um herauszufinden, welche Variante die beste Conversion-Rate erzielt – eine Funktion, die in anderen Page Buildern oft fehlt. Außerdem bietet Elegant Themes eine lebenslange Lizenzoption, mit der Nutzer gegen eine einmalige Zahlung unbegrenzten Zugang erhalten.
Jedoch gibt es auch Herausforderungen bei der Nutzung von Divi. Die Performance kann bei komplexen Seiten leiden, da Divi umfangreiche Design-Funktionen mitbringt, die sich auf die Ladegeschwindigkeit auswirken können. Zudem ist Divi kein kostenloses Tool – es erfordert ein kostenpflichtiges Abonnement bei Elegant Themes, was es für manche Nutzer weniger attraktiv macht als kostenlose Alternativen. Ein weiteres Manko ist die Einarbeitungszeit, da Divi zwar intuitiv ist, aber durch die Vielzahl an Funktionen eine gewisse Lernkurve mit sich bringt. Wer sich nicht intensiv mit dem Builder auseinandersetzt, könnte Schwierigkeiten haben, ihn optimal zu nutzen.
Insgesamt ist der Divi Builder eine leistungsstarke Lösung für Webdesigner und Agenturen, die ihre Projekte professionell und flexibel umsetzen möchten. Durch die vielseitigen Anpassungsmöglichkeiten und den Theme Builder bietet Divi nahezu unbegrenzte kreative Freiheit – erfordert aber auch ein gewisses Maß an Einarbeitung und technischer Optimierung.
Vorteile
- Große Gestaltungsmöglichkeiten durch flexible Module
- Zahlreiche Designvorlagen
- Weit verbreitet, dadurch große Community
- Theme-Builder zur Anpassung von Header, Footer, etc.
- Keine Coding-Skills erforderlich
- Einmal-Kauf anstatt monatlicher Gebühren
Nachteile
- Teilweise etwas unübersichtlich
- Performance leidet bei komplexen Designs
- Kostenpflichtig – keine kostenlose Basisversion
- Manchmal inkompatibel mit anderen Plugins
Allgemeine Vor- und Nachteile von Page Buildern
Eines ist soweit klar: Page Builder bzw. Theme Builder bringen enorme Vorteile bei der Bearbeitung von WordPress Websites mit sich. Um fair zu bleiben, lassen sich aber auch hierbei Nachteile nennen:
Vorteile von Page- und Theme Buildern
- Einfache Website-Erstellung: Die Verwaltung der Inhalte sieht genau so aus, wie die Website selbst. Durch intuitive Drag-and-Drop-Bearbeitung, zahlreicher Inhaltselemente und einer großen Auswahl an Funktionen gelingt eine visuell vorteilhafte Website-Erstellung.
- Keine Programmierkenntnisse nötig: Ganze Websites können komplett ohne HTML-, CSS, PHP- oder JavaScript-Kenntnisse erstellt werden, und sind wenn überhaupt nur optional notwendig. Dadurch ist es jedem möglich, einfache oder auch komplexere WordPress-Seiten zu kreieren.
- Zeitersparnis: Wer auf fertige Vorlagen und Inhaltselemente setzt, kann diese einfach direkt in seine Website-Inhalte einfügen und anschließend noch umfangreich anpassen. Das erspart die komplette Selbsterstellung eigener Design-Elemente.
Nachteile von Page- und Theme Buildern
- Abhängigkeit: Möchte man von einem Page Builder zu einem anderen wechseln, muss die eigene Website in der Regel mit sämtlichen Inhalten neu aufgebaut werden, da diese untereinander meist nicht kompatibel sind.
- Ladezeiten und Server-Ansprüche: Hierzu muss gesagt werden, dass sich alle genannten Page Builder darum bemühen, so wenig Ressourcen wie möglich zu verbrauchen. Dennoch ist durch den höheren Code- und Funktions-Umfang mehr Leistung erforderlich als bei einem simplen Eingabe-Editor, was oftmals zu langsameren Ladezeiten führt.
- Überladung des Backends (nur bei Elementor und Divi): Der „Gutenberg“ Block Editor ist standardmäßig in WordPress integriert und kann nicht entfernt werden. Elementor und Divi werden, sofern man sie installiert, sozusagen über den bereits vorhanden Editor darüber gestülpt und co-existieren dann zusätzlich zum Block-Editor. Das führt mehr oder weniger zu einer Überladung der gesamten Website-Verwaltung in WordPress, da diese zusätzlich aufgebohrt wird.
Fazit:
Warum der hauseigene WordPress-Editor die beste Wahl ist.
Elementor und Divi können durchaus mit einer Vielzahl an Design- und Anpassungsmöglichkeiten punkten. Die beiden Erweiterungen entstanden aus einer Zeit, in der WordPress noch voll und ganz auf den klassischen Editor setzte und man diesen mit weiteren Plugins aufbohren musste. Sie haben daher den Vorteil einer längeren Existenz am Markt, was Ihnen einen großen Vorsprung in Sachen Umfang und Gestaltungsmöglichkeiten bringt. Ihre Nachteile sind jedoch die anfallenden Kosten und langsamere Ladezeiten. Zudem wird durch Ihre Verwendung, die eigene WordPress-Installation ziemlich weit aufgebläht, sodass die Website-Verwaltung deutlich komplexer und unübersichtlicher werden kann.
Der WordPress Gutenberg Editor hingegen ist schlank, effizient, kostenlos und lässt sich wohl am leichtesten bedienen. Ein Vorteil ist auch, dass Inhalte bei einem Theme-Wechsel mit dem Gutenberg Editor beibehalten bleiben. Andere PageBuilder die auf WordPress aufbauen, sind untereinander meist nicht kompatibel. Zudem lässt sich sein Design- und Funktionsumfang ebenfalls durch zahlreiche Plugins erweitern. Dies führt dazu, dass Elementor und Divi vermutlich immer mehr obsolet werden. Denn viele Plugin-Hersteller bauen inzwischen lieber auf den WordPress eigenen Editor auf.
WordPress hängt sich seit geraumer Zeit ziemlich ins Zeug, um Websites so einfach und angenehm wie möglich aufbauen zu können. Mit ein wenig Einarbeitungszeit und möglicherweise der Unterstützung von Add-ons kann „Gutenberg“ die allermeisten Ansprüche erfüllen. Ein großer Nachteil ist aktuell leider noch die ziemlich eingeschränkte Anpassungsmöglichkeit für das Website-Menü. Dennoch: Für zukunftssichere und performante Websites ist der WordPress eigene „Gutenberg“ Block-Editor unsere klare Empfehlung.
Brauchen Sie Hilfe bei der Wahl des richtigen Page Builders? Zögern Sie nicht und nehmen gerne Kontakt auf!